Schlagwort-Archive: Schmerztherapie

PDF: Medikamente zur subkutanen Gabe in der Palliativversorgung (Version 5)

Medikamente zur subkutanen Gabe in der Palliativversorgung (Version 5) (pdf)

Indikationen / Vorteile:
– Alternative Applikation bei Praefinalität, Übelkeit/Erbrechen, Dysphagie, Malabsorption, Illeus etc.
– Weniger aufwändig, komplikationsgefährdet und/oder symptombelastet als i.v. und vor allem i.m. Applikation
– Durchführung durch Pflegepersonal und Laien möglich (v.a. über subkutane Dauerzugänge)
– Dauertherapie (z.B. PCA) wie an venösen Zugängen möglich (evtl. Reduzierung des Volumens nötig)
– Weniger invasiv und entzündungsgefährdet bei Dauerzugängen als venöse Verweilkanülen

Durchführung:
Anstelle der üblichen Applikation über Standardkanülen können Beschwerden vermindert werden durch:
1. Nutzung von geigneten subkutanen Dauerzugängen (z.B. BD Saf-T-Intima™)
2. Langsame Injektion, bei großen Volumina auch in mehrere Injektionen aufgeteilt
3. „Beklopfen“ der Einstichstelle mit den Fingern während der Injektion
4. Reizende Substanzen langsam injizieren oder als Kurzinfusion applizieren

Cave: Diese Liste ist ohne Gewähr. Nicht alle Präparate sind für eine subkutane Gabe zugelassen.

Analgetika (Nicht-Opioide): Diclofenac, Ketamin, Lidocain, Metamizol, Paracetamol

Analgetika (Opioide): Tramadol, Alfentanil, Buprenorphin, Fentanyl, Hydromorphon, Levomethadon, Morphin, Oxycodon, Pethidin, Piritramid, Sufentanil

Antiemetika: Alizaprid, Metoclopramid, Dimenhydrinat, Ondansetron, Granisetron, Tropisetron

Neuroleptika: Haloperidol, Levomepromazin, Promethazin, Risperidon, Triflupromazin

Benzodiazepine: Clonazepam, Diazepam, Lorazepam, Flunitrazepam, Midazolam

Antikonvulsiva: Levetiracetam, Valproat

Corticosteroide: Dexamethason, Hydrocortison, Prednisolon

Weiteres: Amitriptylin, Atropin, Butylscopolamin, Clonidin, Cyclizin, Erythropoetin, Furosemid, Glycopyrronium, Hyaluronidase, Methylnaltrexon, Naloxon, Neostigmin, Octreotid, Omeprazol, Pantoprazol, Phenobarbital, Propanolol, Pyrodistigmin, Ranitidin, Scopolamin, Terbutalin, Vitamin B12

Quellen:

Bausewein et al.: Arzneimitteltherapie in der Palliativmedizin (PCF2), München, 2005, S.305 – abweichende Seiten in Klammern

Medicus, Gabl Die Subkutane Verabreichung von Medikamenten in der Palliativmedizin, 2014, http://www.hospiz-tirol.at/wp-content/uploads/2014/02/Subkutane-Verabreichung-von-Medikamenten-in-der-Palliativmedizin_2014_01_20.pdf, abgerufen am 22.5.2016

Mark-Steven Braun – Praxis der subkutanen Gabe von Medikamenten und Flüssigkeit bei Palliativstationen und Hospizen und onkologischen Abteilungen – eine Umfrage in Deutschland, Frankfurt 2011, S. 40-42 – selten genutzte Medikament sind mit (s) gekennzeichnet

Ruberg – Palliativpharmazie: Etablierung der pharmazeutischen Betreuung von Palliativpatienten, Onkologische Pharmazie, 1/2010, S.21

Al-Kadhra, Eichner – Medikamententipps – Informationen für Patienten und Angehörige zu Palliativsymptomen und deren Behandlung, Deutscher Palliativverlag, Fulda, 2014

Levin -Symptomkontrolle bei schwerkranken oder sterbenden Menschen, München, 2010, http://www.palliativnetz-brv.de/app/download/4510739/Symptomkontrolle+Praktische+Tipps+f%C3%Bcr+Haus%C3%A4rztee-+sc+Medikament.pdf, abgerufen am 22.5.2016

Beitragsbild: ignis (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html), CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/) or CC BY-SA 2.5-2.0-1.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5-2.0-1.0)], via Wikimedia Commons

Grafik: Überprüfung der Schmerztherapie

Überprüfung der Schmerztherapie (pdf)

Ein Flußdiagramm (Flowchart) zur Überprüfung der aktuellen Schmerztherapie, um bestehende Probleme und konkrete Möglichkeiten der Intervention aufzuzeigen.
In der pflegerischen Praxis, sei es in der algesiologischen oder palliativen Fachversorgung oder in anderen Fachbereichen, spielt die regelmässige Überprüfung der Regel- und Bedarfsmedikation eine wichtige Rolle.
In den Expertenstandards zum Schmerzmanagement in der Pflege wird die regelmässige Evaluation der Analgesie vorgeschrieben. Desweiteren sollte ab bestimmten “Cut-Off”- Punkten bei der Schmerzerfassung eine Überprüfung stattfinden.
Um das Procedere zu strukturieren kann ein solcher Fragenkatalog gute Dienste leisten.
Dieses Flussdiagramm stellt ein Beispiel mit möglichen Interventionen dar und sollte keinesfalls zur selbständigen Änderung des Mdikamentenregimes durch Patienten genutzt werden.
Mein herzlicher Dank gilt auch hier wieder Heide Kreße (www.pain-nurse.com).

Sechs Fragen an Nils Wommelsdorf (SchmerzNetzwerk Hamburg)

1. Was ist Ihr Beruf und Ihre Funktion?

N. Wommelsdorf: Ich bin Fachkrankenpfleger für Palliative Care und Pain Nurse im Goldbach PalliativPflegeTeam auf St. Pauli und erbringe im Palliative Care Team PalliativPartner Hamburg die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV).
Desweiteren bin ich nebenberuflich als Dozent in verschiedenen Seminaren und Weiterbildungen zu den Themen Palliativversorgung und Schmerztherapie tätig und erstelle Inhalte wie PDFs, Videos und Grafiken zur freien Nutzung im Internet.

2. Welche Rolle hätten Sie bei einem gemeinsamen Essen der Netzwerkmitglieder?

N. Wommelsdorf: Ich bin, glaube ich, wie in meiner beruflichen Tätigkeit zuerst ein Zuhörer, um eine Situation und verschiedene Meinungen zu erfassen. Bin ich dann „im Thema“, versuche ich die verschiedenen Standpunkte zu konkretisieren und gegenüberzustellen – ich glaube, dass man in einem Beruf, der hauptsächlich Beratung, Schulung und Krisenintervention beinhaltet, auch privat immer wieder im Positiven in diese Rolle „fällt“.

3. Warum sind Sie Mitglied im SchmerzNetzwerk Hamburg?

N. Wommelsdorf: Ich bin kurz nach der Gründungsphase auf Empfehlung einer Kollegin hinzugekommen und bis heute sehr angetan von der breitgestreuten Expertise des Netzwerks. Wir decken mittlerweile ja fast das ganze Spektrum an möglicherweise an der Schmerztherapie beteiligten Berufsgruppen ab.

4. Beschreiben Sie einen Erfolg, den Sie in der Schmerzbehandlung hatten.

N. Wommelsdorf: Wir können in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) durch die engmaschige Betreuung nahezu jeden Tag kleine Schritte in Richtung eines optimalen Schmerzmanagements machen.
Uns ist es durch das fachpflegerisch-ärztliche Team immer möglich kurzfristig und ohne Krankenhausaufenthalte auf Schmerzsituationen zu reagieren.
Das ist meine tägliche Aufgabe, die mich seit Jahren sehr erfüllt.

5. Welches Buch liegt zurzeit auf Ihrem Nachttisch und warum?

N. Wommelsdorf: Die Aktualisierung des „Expertenstandards Schmerzmanagement in der Pflege bei akuten Schmerzen“ – rein beruflich bedingt.
Und privat „Maus – Geschichte eines Überlebenden“ von Art Spiegelman. Ein Buch mit leider wieder aktuellem Bezug in dieser Zeit der Flüchtlinge vor Grauen und Krieg.

6. Sie dürfen sich etwas wünschen im Zusammenhang mit dem Thema chronische Schmerzen. Was wünschen Sie sich?

N. Wommelsdorf: Dass professionell Pflegende und Betroffene mehr für das Thema sensibilisiert werden. Wir müssen, wie es mit der palliativen Versorgung ja in den letzten Jahren erfolgreich funktioniert hat, die Menschen über die Kanäle erreichen, die sie ohnehin nutzen – das heisst, mehr Präsenz im Fernsehen, in Printmedien, im Netz.
Jeder, der die Möglichkeiten hat, sollte seinen Teil dazu beitragen – wie ich es seit langem über meine Homepage im Internet mache und wie es ja auch das SchmerzNetzwerk macht.

Vielen Dank für den Beitrag, Herr Wommelsdorf!

 

Aus dem Newsletter des SchmerzNetzwerks Hamburg: http://110764.seu2.cleverreach.com/m/10095323/660109-22584b035bd15395069a0f8bf06542d9

Mehr über das SchmerzNetzwerk Hamburg e.V.: http://www.schmerznetzwerk-hamburg.de

PDF: Metamizol (Novaminsulfon) – Unterschiede im Geschmack

Metamizol (Novaminsulfon) – Geschmackliche Unterschiede (pdf)

Metamizol (Novaminsulfon, Novalgin®) in Tropfenform ist ein in Deutschland sehr gängiges Schmerzmittel (Analgetikum) und wird oft in Dosen bis 4/5g je Tag über lange Zeit eingenommen.
Der Geschmack der Tropfen kann bei einer längerandauernden Therapie sehr von Bedeutung sein, da gerade hier ein unangenehmer Geschmack bei bis zu 5 Gaben á 40 Tropfen Lösung entscheidend für das Mitwirken und damit das Gelingen der Therapie ist.
Metamizol, dessen Name sich aus Methyl, Amino und Pyrazol herleitet, ist das einzige in Deutschland erhältliche Pyrazolon-Derivat. Es hat analgetische, antipyretische, antiphlogistische und spasmolytische Eigenschaften. Analog wird häufig die alternative Wirkstoffbezeichnung „Novaminsulfon“ verwendet.
In dieser Tabelle werden die unterschiedlichen Metamizol-Präparate in Tropfenform anhand ihrer Inhaltsstoffe gegenübergestellt. Jedes Präparat enthält als Wirkstoff 500mg/ml Metamizol/Novaminsulfon.

Angegeben sind Aromastoffe, Süssstoffe und Alkohole (häufig anhand des Geruchs kontraindiziert für abstinente Alkoholiker). Desweiteren sind die Hersteller genannt.

Teva Pharmaceutical Industries2

Novaminsulfon - CT®
Novaminsulfon-ratiopharm®
Novaminsulfon AbZ®
Metamizol Heumann® (Torrent Group)3
Metamizol Aristo® (Aristo Pharma GmbH)

Novaminsulfon Lichtenstein® (Sanofi)4

Novalgin® akut Brausetabletten (Sanofi)4

Novartis5:

Metamizol HEXAL®

   Novaminsulfon-Sandoz®

   Novaminsulfon – 1 A Pharma®

Novalgin® Tropfen (Sanofi)4

 

Himbeer Aroma

Aromastoffe

Sahne Aroma

Natriumcyclamat

Saccharin

Benzylalkohol

Propylenglycol

Natriumsalz, Natriumhydroxid, Citronensäure-1-Wasser, Triacetin, gereinigtes Wasser,

Aromastoffe

Saccharinnatrium

Sucralose

Malitol-Lösung

Propylenglycol

Dinatriumhydrogen-

phosphat, Natriumdi-

hydrogenphosphat-2-Wasser, gereinigtes Wasser, Triacetin

Himbeer-Aroma

Saccharinnatrium

Sucralose

Dinatriumhydrogen-

phosphat, Natriumdi-

hydrogenphosphat-2-Wasser, gereinigtes Wasser

Natriumcyclamat

Saccharinnatrium

Citronensäure, gereinigtes Wasser, Natriumhydroxid-

lösung

Natriumcyclamat,

Saccharinnatrium

Citronensäure, Macrogol 6.000, Natriumcarbonat, Natriumhydrogen-

carbonat

Halb-und-HalbBitteressenz

Saccharin

Natriumdihydrogenphosphat 2-Wasser, Dinatriumhydrogenphosphat 12-Wasser, Natrium 2-Wasser, Wasser, gereinigt

1 https://de.wikipedia.org/wiki/Metamizol, abgerufen am 2.3.2016

2 https://de.wikipedia.org/wiki/Teva, abgerufen am 1.3.2016

3 https://de.wikipedia.org/wiki/Torrent_Group, abgerufen am 1.3.2016

4 https://de.wikipedia.org/wiki/Sanofi, abgerufen am 1.3.2016

5 http://www.sandoz.de/salutas/unternehmen/index.shtml, abgerufen am 1.3.2016

Metamizol (Novaminsulfon) Tropfen
Foto auf Flickr

Die Übersicht enthält folgende Präparate:
Novaminsulfon – CT®, Novaminsulfon-ratiopharm®, Novaminsulfon AbZ®, Metamizol Heumann®, Metamizol Aristo®, Novaminsulfon Lichtenstein®, Novalgin® akut Brausetabletten, Metamizol HEXAL®, Novaminsulfon-Sandoz®, Novaminsulfon – 1 A Pharma®, Novalgin® Tropfen

Videos: BodyGuard 323 (PCA und parenterale Ernährung)

Playlist (YouTube): http://tinyurl.com/bodyguard-323

Im Februar 2016 habe ich einige “Video-Sessions” mit der BodyGuard 323 gemacht, aus denen ich nach und nach kurze Videos auf meiner Homepage und in meinem YouTube-Kanal (https://www.youtube.com/c/NilsWommelsdorfHH) veröffentlichen werde.


BodyGuard 323
Dieses Material steht unter der Creative-Commons-Lizenz Namensnennung 4.0 International. Um eine Kopie dieser Lizenz zu sehen, besuchen Sie http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.

In den Videos wird sowohl der Einsatz als PCA-Pumpe (https://nilswommelsdorf.de/pca-pumpen/), als auch die Nutzung als Medikamentenpumpe zur parenteralen Ernährung Thema sein.
PCA – Wechsel der Infusion (YouTube): https://tinyurl.com/bodyguard-323-pca
PCA – Herstellen einer Infusionslösung (YouTube): https://tinyurl.com/bodyguard-323-infusion
Parenterale Ernährung (YouTube): https://tinyurl.com/bodyguard-323-ernaehrung
Mehr über die BodyGuard 323 findet sich hier:
http://www.pfmmedical.com/de/produktkatalog/elektronische_infusionspumpen/bodyguard_323/index.html

Diese Videos vermitteln nur eine kurze Übersicht und Informationen.
Sie können und dürfen keine Geräteeinweisung ersetzen.

Videos: PCA-Pumpen – CADD-Legacy PCA, Pega Plus

CADD-Legacy (YouTube): https://tinyurl.com/cadd-legacy

Pega Plus (YouTube): https://tinyurl.com/pega-plus

Vor Jahren habe ich kurze “Erklärvideos” mit diesen beiden Pumpen gedreht.
Diese Videos vermitteln nur eine kurze Übersicht und Informationen.
Sie können und dürfen keine Geräteeinweisung ersetzen.

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Infos zum Thema hier: https://nilswommelsdorf.de/pca-pumpen/

Video: Was ist Schmerz? – Opioide bei chronischen Schmerzen / “Brainman”-Trilogie

YouTube: https://tinyurl.com/was-ist-schmerz-opioide

Warum sollten bei chronischen, nichtkrebsbedingten Schmerzen keine Opioide verordnet werden?
– Das dritte Video des “Brainman”-Teams (Originaltitel: “Understanding Pain: Brainman stops his opioids”), wie immer in deutscher Übersetzung, Synchronisation und Untertitelung.

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Die “Brainman”-Trilogie ist fertig:
Was ist Schmerz und wie kann ich ihn lindern?
Was ist Schmerz? – Die Therapie chronischer Schmerzen
– Was ist Schmerz? – Opioide bei chronischen Schmerzen (Neu!)

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Alle Videos (und meine Übersetzungen) sind unter einer CC-Lizenz veröffentlicht und dürfen somit (gerade für Fortbildungen, Info-Veranstaltungen etc.) frei genutzt werden.

Ein “Download-Paket” mit “Was ist Schmerz? – Opioide bei chronischen Schmerzen” inklusive weiterer Information kann man hier herunterladen: Was ist Schmerz - Opioide bei chronischen Schmerzen.zip

Transskript des Videos:

Neue Erkenntnisse aus der Forschung verbessern die Behandlung von Patienten mit chronischen, nichtkrebsbedingten Schmerzen.

Opioide wurden zu häufig verordnet und zu selten eine effektive, nachhaltige Therapie begonnen.
Opioide helfen schnell – doch ebenso schnell tritt die körperliche Gewöhnung an die Medikamente ein.
Eine Erhöhung der Dosis hilft dann auch nur kurzzeitig, macht aber das Auftreten von Nebenwirkungen wahrscheinlicher.

Wissenschaftlich erwiesen ist, daß die Einnahme von zu hoch dosierten Opioiden
häufig zu einer erhöhten Sturzgefährdung führt, die sexuelle Erregbarkeit mindert und die körpereigene Immunabwehr schwächt.
Desweiteren führt sie zu Schlafstörungen und erhöht das Risiko für Unfälle im Strassenverkehr.
Ungeeignete und falsch dosierte Schmerzmedikamente können durch das übersensibilisierte Nervensystem selbst zu vermehrtem Schmerz führen.

Natürlich ist es einfacher – und nachvollziehbar -, lieber Tabletten nehmen zu wollen, als eine aufwändige Therapie zu beginnen, gerade, da sich oft mit der Zeit eine Abhängigkeit entwickelt die ein Absetzen der Medikamente, trotz starker Nebenwirkungen, erschwert.
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse verändern sich – und da Opioide nur kurzfristig helfen, sollten sie bei chronischen, nichtkrebsbedingten Schmerzen nicht mehr verschrieben werden.

Eine den ganzen Menschen umfassende Therapie ist empfehlenswert.
Die sogenannte multimodale Schmerztherapie lässt sie, nachhaltig, von ihren chronischen Schmerzen genesen!

Video: Was ist Schmerz? – Die Therapie chronischer Schmerzen

YouTube: https://tinyurl.com/was-ist-schmerz-therapie

Ein neues Video des “Brainman”-Teams (Originaltitel: “Understanding Pain: Brainman Chooses”), die schon 2011 mit “Understanding Pain: What to do about it in less than five Minutes” (meine Übersetzung hier: Video: Was ist Schmerz?) faszinierten.
Ich habe mich wieder an Übersetzung, Synchronisation und Untertitelung gewagt – mit einem, wie ich finde, guten Ergebnis.

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Auch dieses Video (und meine Übersetzung) ist unter einer CC-Lizenz veröffentlicht und darf somit (gerade für Fortbildungen, Info-Veranstaltungen etc.) frei genutzt werden.

Ein Paket mit dem Video und weiteren Infos dazu findet sich hier:

Video - Was ist Schmerz - Die Therapie chronischer Schmerzen.zip

Die “Brainman”-Trilogie ist fertig:
Was ist Schmerz und wie kann ich ihn lindern?
– Was ist Schmerz? – Die Therapie chronischer Schmerzen
Was ist Schmerz? – Opioide bei chronischen Schmerzen

Transkript des Videos:

Viele Menschen mit chronischen Schmerzen fühlen sich nicht verstanden und sind im Teufelskreis ihrer Schmerzen gefangen. Einen neuen, hoffnungsvollen Weg für Betroffene zeigen moderne, revolutionäre Erkenntnisse über den Schmerz. Heutzutage steht der Mensch als Ganzes im Mittelpunkt und weniger der rein körperliche Schmerz. Chronische Schmerzen können gelindert werden und müssen keine dauerhafte Erkrankung bleiben.

Zuerst sollten natürlich schwerwiegende Erkrankungen ausgeschlossen werden – aber dann ist es Zeit, den Fokus zu wechseln und sich informieren zu lassen und zu versuchen, den Schmerz objektiv zu betrachten.
Denn es gibt eine Verbindung zwischen dem Gehirn, ihrem Denken, und dem Schmerz.
Eine Zeitleiste kann helfen, den emotionalen Einfluss vor, während und nach dem ersten Auftreten des Schmerzes zu verstehen.
Denn Depression und Belastung verhindern oft die Besserung von körperlichen Schmerzen und lassen sie chronisch werden.
Viele Schmerzpatienten fühlen sich isoliert. Am Leben teilzunehmen und dem Alltag wieder Sinn zu geben ist oft der erste Schritt zur Linderung der Schmerzen.

Auch ein geregelter Tagesablauf hat einen grossen Einfluß auf die Genesung. Ausreichend Schlaf, nur kurze Ruhepausen und regelmässige körperliche Aktivitäten sorgen schon nach recht kurzer Zeit für Besserung. Sie können ihren Tagesrhythmus verändern und dadurch ihre körperliche Belastbarkeit und Vitalität verbessern, was wiederum den Schmerz verringert.

Zuguterletzt sollten Sie auf eine regelmässige, ausgewogene und vollwertige Ernährung achten, denn eine gesunde Darmflora kann Entzündungen im Körper, und damit Schmerzen, bekämpfen.

Dies sind nicht die Ideen von ein paar verschrobenen “New-Age-Hippies”, nein, diese modernen Erkenntnisse haben die Behandlung des chronischen Schmerzes revolutioniert.
Denn die Schmerztherapie beginnt mit dem Wissen über die Entstehung der chronischen Schmerzen und die Möglichkeiten, sie zu bekämpfen.

Was Sie hier über Schmerzen erfahren haben, kann in der Zukunft chronische Schmerzen verhindern.
Ist das nicht eine Belohnung, für die sich der Weg lohnt?

PDF: Fortbildungen zum Thema Schmerz für Pflegefachkräfte in Deutschland

Fortbildungen zum Thema Schmerz für Pflegefachkräfte in Deutschland (pdf)

Eckdaten der Fortbildungen zur “Algesiologischen Fachassistenz” der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. (DGSS) und der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS), der Fernfortbildungen “Pain Nurse” und “Pain Nurse Plus” (zertifiziert von der DGSS), der Fortbildungen “Pain Care Assistant” und “Schmerzassistenz Pflege” (zertifiziert von der DGS) und der Fortbildung “Algesiologische Fachassistenz mit Schwerpunkt Tumorschmerz / Palliative Care” (akkredetiert von der European Oncology Nursing Society (EONS).
Desweiteren eine Gegenüberstellung der Curricula zur „Algesiologischen Fachassistenz“ der DGS und der DGSS, auf denen die meisten deutschen Fortbildungen zum Thema „Schmerz“ basieren.

Es lässt sich feststellen, dass die Curricula erwartungsgemäss dieselben Bereiche abdecken. Das Curriculum der DGSS legt den Schwerpunkt eher auf die medikamentöse, nichtmedikamentöse und multimodale Schmerztherapie, während die DGS zusätzliche Unterrichtseinheiten zu Praxisorganisation und Reanimation enthält. Auch die ärztlicher Assistenz bei verschiedenen schmerztherapeutischen Maßnahmen wird vertieft.
Die Vorraussetzungen zum Erhalt des Zertifikats sind bei der DGS ebenfalls höher angesetzt. Auch eine Rezertifizierung fordert nur die DGS.
Die Titel „Pain Nurse“ oder „Algesiologische Fachassistenz“ sind in Deutschland nicht geschützt.
Die meisten Fortbildungen hierzulande finden lediglich in Anlehnung an das Curriculum der DGSS statt – oft jedoch mit Projektarbeiten und Praxis- und/oder Studientagen ergänzt. Diese Fortbildungen firmieren meist unter der Bezeichnung „Pain Nurse“ oder „Schmerzmanager/in“.
Die Fortbildung „Pain Care Assistant“(4) legt besonderes Augenmerk auf Recht, Qualitätssicherung und die Expertenstandards der DNQP, während die „Algesiologische Fachassistenz mit Schwerpunkt Tumorschmerz / Palliative Care“(5) organisatorische Faktoren (Koordination, Management) zugunsten einer umfassenderen Differenzierung der Schmerzarten vernachlässigt.

Quellen:
1 http://www.dgss.org/aus-weiter-fortbildung/curriculare-lehre/weiterbildung-zur-algesiologischen-fachassistenz/, abgerufen am 05.11.2015
2 http://www.cekib.de/kurs/pain-nurse-schmerzmanagement-in-der-pflege.html und http://www.cekib.de/kurs/pain-nurse-plus-wissen-und-kompetenz-im-umgang-mit-schmerzpatienten.html,
abgerufen am 05.11.2015
3 http://dgschmerzmedizin.de/algesiologische_fachassistenz.html, abgerufen am 05.11.2015
4 http://www.pain-care-assistant.de/, abgerufen am 05.11.2015
5 Ausbildung zur Schmerzassistenz Pflege, Flyer, Mundipharma Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG, keine Jahresangabe
6 http://www.km-potsdam.de/pain-nurse-1.html, abgerufen am 05.11.2015

Video: Todkrank: Würdevoll zu Hause sterben selten möglich (Panorama, ARD)

YouTube: https://tinyurl.com/zuhause-sterben

Aufgrund der grossen Resonanz wurde der “Panorama”-Beitrag über Probleme bei der Genehmigung der SAPV (siehe hier: https://nilswommelsdorf.de/video-palliative-versorgung/) durch die Krankenkassen von Pia Lenz und Anne Ruprecht in einem neuen Schnitt zur “besten Sendezeit” am 04.12.2014 in der ARD ausgestrahlt.

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Gedreht wurde bei uns im Goldbach PalliativPflegeTeam (www.palliativpflegeteam.de) mit Ulli Scholz (Patient).
Weiterhin kamen ich als Palliativfachpfleger und mein Chef Sven Goldbach (Pflegedienstleiter, Geschäftsführer) zu Wort.

Das Video in der ARD-Mediathek: Todkrank: Würdevoll zu Hause sterben selten möglich (Panorama, ARD – 04.12.2014, 21:15)
Das Transkript zum Video: Todkrank: Würdevoll zu Hause sterben selten möglich (Panorama, ARD – 04.12.2014, 21:15)

Transskript:
Anja Reschke:
Darf man den Zeitpunkt seines Todes selbst bestimmen? Heiß diskutiertes Thema derzeit. Soll auch
der deutsche Staat Sterbehilfe erlauben? Viele wünschen sich das. Denn klar, wer will schon als
Todkranker unter schlimmen Schmerzen darauf warten müssen, dass der Tod einen irgendwann
erlöst. Aber das muss man gar nicht, sagen viele Ärzte. Die Möglichkeiten der palliativen Medizin,
also beispielsweise Schmerzmittel genau einzustellen, seien so gut, dass wirklich niemand unter
Qualen auf sein Ende warten müsse. Was die medizinischen Möglichkeiten betrifft, mag das
stimmen. Das Problem ist aber, nur die wenigsten haben Anspruch auf palliative Pflege zu Hause.
Pia Lenz und Anne Ruprecht.
Seit Wochen kann er seine Wohnung nicht mehr verlassen. Uli Scholz hat Speiseröhrenkrebs,
Metastasen in der Leber. Er weiß, er wird bald sterben. Er möchte jetzt vor allem eines: bis zum
Ende ohne Schmerzen zu Hause bleiben.
O-Ton
Uli Scholz:
„Also manchmal wird man mürbe. Also wenn man ununterbrochen Schmerzen hat, dann ist einem…
also dann geht‘s einem irgendwie so, dass man dann irgendwann nicht mehr so richtig Lust hat.
Entweder müssen die Schmerzen aufhören oder man sagt, nun ist aber endlich vorbei.“
Vor einigen Monaten hatte er deutlich weniger Schmerzen. Obwohl er schon damals todkrank war.
Normal essen etwa ging nicht mehr, ein paar Tomaten züchtete er trotzdem auf seinem eigenen
Balkon.
O-Ton
Uli Scholz:
„Also ich seh‘ das immer gerne, wenn irgendwas wächst.“
Kleine Glücksmomente, die er genießen konnte, weil die Krankenkasse ihm eine spezielle
Schmerzbehandlung für Sterbende bezahlte. Die sogenannte „palliative Pflege“.
O-Ton
Nils Wommelsdorf, Palliativpfleger:
„Was war denn die letzten Nächte das große Problem?“
O-Ton
Uli Scholz:
„Übelkeit – im Wesentlichen Übelkeit.“
Übelkeit. Manchmal auch Schwindel und Krämpfe. Nils Wommelsdorf ist als Palliativpfleger dafür
ausgebildet Menschen in den Tod zu begleiten. Wommelsdorf kann Schmerzen lindern, Ängste
nehmen. Die Palliativ-Versorgung ist viel spezieller als eine normale Pflege. Sie soll es Sterbenden
wie Uli Scholz ermöglichen zu Hause zu bleiben, der Pfleger muss dafür Schmerzen und Übelkeit in
Schach halten.
O-Ton
Nils Wommelsdorf, Palliativpfleger:
„Das Vomex war ja auch nicht das Mittel der Wahl und die Haloperidol-Tropfen, haben Sie die mal
ausprobiert, eigentlich?“
O-Ton
Uli Scholz:
„Ich habe nicht das Gefühl, dass die großartig wirken.“
O-Ton
Nils Wommelsdorf:
„Okay“
O-Ton
Nils Wommelsdorf:
„Sie bestimmen ja immer, wann ein Symptom für Sie behandlungsbedürftig ist. Das müssen sie
selber wissen. Wenn Sie sagen, dass Sie das für sich so aushalten, ist das völlig legitim, das… da hat
jeder das Recht zu.“
Viel hatten sie ausprobiert, um Scholz‘ Symptome zu lindern. Mit sehr viel Erfolg. Das Absurde:
Genau dieser Erfolg wurde dann plötzlich ein Problem: Seine Krankenkasse hatte ihn begutachten
lassen. Und fand nun: Mittlerweile erfülle er die Voraussetzungen für die spezielle
Palliativversorgung nicht mehr. Weil er sogar wieder essen könne.
O-Ton
Uli Scholz:
„Ich habe Spargel gekauft, und das ist in dem Protokoll festgehalten worden!“
O-Ton
Nils Wommelsdorf:
„Weil das Lebensqualität ist!“
O-Ton
Uli Scholz:
„Ja. Genau. Davon habe ich allerdings – ich habe den zwar gekocht, aber ich habe davon gerade mal
zwei Stangen oder sowas geschafft. Und dann ging das nicht mehr. Das stand nicht im Protokoll.
Und dann hat die Krankenkasse ein Gutachten in Auftrag gegeben auf Basis der Aktenlage, der
Mensch kannte mich also gar nicht, und hat das echt moniert.“
Der Gutachter kommt auf Aktenlage zum Schluss: Scholz habe zu wenig Symptome, er brauche
diese palliative Versorgung nicht mehr. „..da der Patient offenbar in der Lage ist, durchaus
wechselnde Speisen zu sich zu nehmen.“ Der Gutachter beharrt auf seinem Urteil: wenn Scholz
essen kann, habe er keinen Anspruch auf die Versorgung.
O-Ton
Panorama:
„Wenn Herr Scholz keine spezialisierte Palliativversorgung bekommt. In welche Versorgung fällt er
dann, ist er gut aufgefangen?“
O-Ton
Peter Hoffmann,
Gutachter und Palliativmediziner:
„Das ist nicht meine Aufgabe als Gutachter. Ich muss eigentlich nur definieren: ob der Patient diese
aufwendige spezialisierte Palliativversorgung benötigt. Und da muss ich eindeutig sagen: nein.“
Das Problem: diese Art der Palliativversorgung sieht das Gesundheitsministerium nur für etwa 10
Prozent der Todkranken vor. 90 Prozent der Sterbenden fallen bislang durch das Raster, weil für sie
noch kein Versorgungssystem aufgebaut worden ist. Dazu gehört jetzt auch Uli Scholz. Seit dem
Gutachten bezahlt seine Krankenkasse nur noch normale Pflege. Mit seinen Schmerzen bleibt er
also allein. Und allein wird er nicht zuhause Sterben können.
O-Ton
Uli Scholz:
„Das heißt also, wenn ich, sagen wir mal nachts, in einen Notfall gerate, die 112, lalülala und ab in
die Notaufnahme.“
Seine größte Angst: Dann nie mehr aus dem Krankenhaus herauszukommen. Solche Fälle erlebt
Nils Wommelsdorf immer wieder. Als Palliativpfleger hat er schon viele Menschen zu Hause in den
Tod begleitet. Er ist Teil eines Teams aus Palliativ-Ärzten und -Pflegern – die im Notfall 24 h für ihre
Patienten da sind.
O-Ton
Nils Wommelsdorf, Palliativpfleger:
„Wir versuchen ja, die Leute, soweit es geht, aus dem Krankenhaussystem rauszuhalten, dass sie
auf jeden Fall zu Hause, soweit es geht, bleiben können und dann Zuhause auch ruhig einschlafen
können, sterben können – irgendwann.“
Sterbenskranke mit schweren Symptomen haben seit 2007 sogar einen Rechtsanspruch auf
Palliativ-Versorgung zu Hause.
Doch bis heute ist nur ein kleiner Teil davon gut versorgt, so die Erfahrung von Sven Goldbach,
Leiter des zuständigen Palliativteams. Seine Erfahrung deckt sich mit der anderer Experten.
O-Ton
Sven Goldbach, Pflegedienstleiter:
„Ein Großteil der erkrankten Menschen fallen genau durch unser System, und werden im Prinzip
palliativ nicht gut betreut, weil es einfach keine Struktur für sie gibt. Oder keine
Abrechnungsmöglichkeiten. So dass man ganz klar sagen muss, ein Großteil der Menschen in
diesem Land, die sterben werden, haben keine gute Palliativversorgung bisher.“
Seit Uli Scholz keine Palliativversorgung mehr bekommt, hat er immer mehr Schmerzen. Den
Kampf mit der Kasse hat er schon fast aufgegeben.
O-Ton
Uli Scholz:
„Ich kann mich ganz, ganz schwer aufraffen, irgendetwas in dieser Richtung zu unternehmen. Also
ein Telefongespräch führen ist ein Mordsaufwand, wenn man vor Schmerzen, also die ganze Zeit
nur überlegt, na, sitze ich jetzt richtig? Und ist das Kissen auf dem Rücken okay?“
Immerhin: Seit Panorama sich eingeschaltet hat, signalisiert die Kasse plötzlich Bereitschaft, den
Fall neu zu prüfen. Und auch der Gutachter ändert sein Urteil, als wir ihm die aktuellen
Pflegeberichte zeigen. Sie belegen: Seit Scholz keine spezielle Palliativversorgung mehr bekommt,
ist sein Zustand viel schlechter geworden.
O-Ton
Peter Hoffmann,
Gutachter und Palliativmediziner:
„Also beim Lesen der aktuellen Befunde muss ich sagen, dass die Situation sich insofern
verschlechtert hat, als er jetzt zunehmende Schmerzsymptomatik hat, als er zunehmende, weitere
Beschwerden angibt. Und das erfüllt jetzt wohl die Kriterien der spezialisierten ambulanten
Palliativversorgung.“
Viele Todkranke wie Uli Scholz fallen weiterhin komplett durch das Raster. Das räumt jetzt sogar
der Gutachter ein, der regelmäßig für die Kassen nach harten Kriterien beurteilt.
O-Ton
Peter Hoffmann,
Gutachter und Palliativmediziner:
„Das funktioniert noch nicht gut. Der erwünschte Verlauf könnte ja sein, dass ein Patient, dem es
sehr schlecht geht, am Ende seines Lebens die spezialisierte Palliativversorgung bekommt, sich
unter dieser optimalen Versorgung soweit bessert, dass er sie dann tatsächlich nicht mehr braucht.
Und dann müsste ein System da sein, das ihn auffängt. Und dieses System gibt es noch nicht.“
Von Gesundheitsminister Gröhe dazu kein Interview. Mängel im System räumt sein Ministerium
mittlerweile ein. Sieben Jahre nach Einführung der Palliativversorgung zieht man in seinem Haus
Nachbesserungen in Betracht. Für Herrn Scholz kommen diese Pläne zu spät. Er hat keine Zeit
darauf zu warten.
O-Ton
Panorama:
„Was machen eigentlich da draußen die Tomaten?“
O-Ton
Uli Scholz:
„Och, die werden… nächstes Jahr wird die Erde gewechselt…(lächelt) vielleicht… Und dann kommen
da neue rein. Ich versuche das Leben so zu leben, als wenn es ewig dauert. Also gibt es auch
Planungen für den Herbst nächsten Jahres und sowas.“